Thorsten Diemer, Geschäftsführer der Weinrich GmbH & Co. KG, spricht über seine täglichen Erfahrungen bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in der Verwaltung von Unternehmen.

Herr Diemer, welche Aha-Effekte stellen sich bei Ihren Kunden oftmals ein, nachdem Sie ein Digitalisierungsprojekt umgesetzt haben?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass jedes Unternehmen, das einmal mit der Digitalisierung von Prozessen angefangen hat, anschließend immer mehr will. So ist es immer. Step-by-Step identifiziert man anschließend gemeinsam weitere Prozesse, die digital viel effizienter funktionieren als analog. Kunden fragen sich nachher oft, warum sie nicht schon früher mit der Digitalisierung begonnen haben. Denn der positive Effekt ist sofort spür- und messbar.

Welche positiven Effekte können Kunden erwarten?

Je nachdem, welchen Prozess man angeht, ergeben sich unterschiedliche Effekte. Allen Digitalisierungsprojekten gemein ist, dass sie die Arbeit einfacher machen und gleichzeitig transparenter. Informationen sind schneller und standortunabhängig abrufbar, können leicht geteilt und je nach vorab erteilter Berechtigung bearbeitet werden. Mitarbeiter können sich dann mehr um Wertschöpfung kümmern, anstatt ihre Zeit mit Routine-Aufgaben zu vergeuden.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Beispielsweise haben wir gerade ein digitales Schulungstool für Mitarbeitende entwickelt. Stellen Sie sich vor, Sie haben 100 Mitarbeiter, die regelmäßig Schulungen durchführen. Dabei den Überblick zu behalten, ist aufwändig. Excel-Listen müssen geführt und stets aktualisiert werden. Bei Fragestellungen, welcher Mitarbeiter zum Beispiel welche Schulung wann absolvieren muss oder wer etwa ein bestimmtes Zertifikat hat, wird es meist kompliziert. Ein digitales Tool, welches auch automatisiert darüber informiert, wann die nächste Schulung für einen Mitarbeiter ansteht, ist da eine echte Erleichterung.

Trotzdem herrschen aktuell schwierige Zeiten. Was sagen Sie Unternehmen, die sich vor der Digitalisierung scheuen?

Es stimmt, aktuell müssen Unternehmer viele Herausforderungen gleichzeitig stemmen. Aber es nützt nichts: Die Digitalisierung ist deswegen alternativlos, weil die Konkurrenz nicht schläft und deshalb zukünftig nicht nur günstigere Preise anbieten kann, sondern perspektivisch auch die besseren Mitarbeiter finden wird. Wer langfristig am Markt erfolgreich sein möchte, wird nicht drum herumkommen, sich mit der Transformation seines Unternehmens zu beschäftigen.  Und wie gesagt, nur der Anfang ist schwer. Die positiven Feedbacks unserer Kunden und deren Mitarbeiter zeigen, dass es sich in jedem Fall lohnt. Am Ende steht nicht nur das Unternehmen besser da, auch die Mitarbeiter sind zufriedener und motivierter, um diese verrückten Zeiten gut zu bewältigen.

 RG 8278 Bearbeitet
Thorsten Diemer, Geschäftsführer Weinrich Gruppe

Digitalisierung spürt man – erst recht, wenn sie fehlt.

Eine Studie der Unternehmensberatung KPMG aus dem Jahr 2021 belegt: Die Transformation der Verwaltung ist in Deutschlands Unternehmen angekommen.
Beschleunigt vor allem durch die Anforderungen der
Pandemie, haben bereits 54 Prozent der deutschen
Unternehmen – zumindest in Teilen – eine papierlose
Buchhaltung umgesetzt. Auch die Digitalisierung des
Beschaffungsprozesses von der Bestellung bis hin zur
automatisierten Rechnungsprüfung und Bezahlung ist
bei rund der Hälfte der Unternehmen bereits Realität.
Unternehmer, die diesen Schritt noch nicht gewagt
haben, stehen angesichts der aktuellen Wirtschaftslage vor der Frage: Investieren trotz hoher Inflation,
steigender Energiekosten und sinkender Konsumnachfrage?Lesen Sie hier mehr!